Aus (2.66)-(2.68) folgt, dass die in (2.56) definierte Exponentialfunktion für alle mit der in (1.43) definierten Funktion übereinstimmt
(2.70) |
Insbesondere ergibt sich für , nach (1.40) die Eulersche Formel
(2.71) |
In (1.43) haben wir als die komplexe Zahl mit dem Absolutbetrag und dem Argument verstanden. Die geometrische Einführung der Sinus- und Cosinusfunktion als Verhältnis der Längen von Kathete zu Hypotenuse ergibt dann in den kartesischen Koordinaten zwangsläufig die Darstellung (1.40) und damit auch die Identitäten
für beliebiges . Daraus folgt
mit
Diese Grenzwerte versteht man als analytische Definition der Winkelfunktionen, welche im Umkehrschluss dann über die bekannten geometrischen Eigenschaften verfügen. Im Gegensatz zur Ambivalenz der geometrischen Definition17sind und durch (2.72) und (2.73) für beliebige eindeutig bestimmt.18Viele Eigenschaften dieser Funktionen, z.B. deren Periodizität, sind aber viel leichter in ihrer geometrischen Interpretation ersichtlich.
Aus der Definition der Cosinus- und Sinusfunktion für allgemeine komplexe Argumente
folgen analog die Darstellungen
Da sich die Funktionen und nicht unterscheiden, werden wir im weiteren immer nur die Bezeichnung anwenden.