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Es gibt signifikante Unterschiede zwischen endlich- und unendlichdimensionalen
normierten Räumen, wie wir hier an zwei Beispielen illustrieren wollen.
Diese dienen vor allem zur Warnung davor, ``gewohnte'' Eigenschaften
der Räume
und
ohne weiteres
auf den unedlichdimensionalen Fall zu verallgemeinern.
Auf den Räumen
und
kann
man verschiedene Normen definieren. Für einen Vektor
kann man neben der Euklidschen Norm
z.B. die Normen
definieren.
Aufgabe 3.1.3.1
Beweisen Sie, daß

und

Normen auf

sind.
Zunächst stellen wir fest, daß
Es sei3.1
,
und damit gilt für
die Zerlegung
.
Dann folgt für die Norm
nach der Dreiecksungleichung
und der Homogenität die Abschätzung
mit
. Aus
der Dreiecksungleichung für
folgt
und damit ist wegen
die Abbildung
stetig bezüglich der Euklidschen Norm
.
Wir betrachten nun die Restriktion dieser Funktion
Die Menge
ist bezüglich
eine abgeschlossene und beschränkte Teilmenge von
;
nach dem Satz von Bolzano ist diese Menge kompakt.3.2 Die stetige Funktion
nimmt
nach dem Satz von Weierstrass damit ihr
für geeignete
und
an. Da
und damit
, so folgt
Desweiteren ist offensichtlich
Für allgemeines
,
sei
.
Damit gilt
und
. Aus
folgt nach Multiplikation mit
schließlich
Auf gleichem Wege folgt
Die Kombination der letzten beiden Ungleichungen beweist den Satz.
Der eben bewiesene Satz läßt sich leicht auf beliebige endlichdimensionale
normierte Räume verallgemeinern. Er gilt aber nicht für unendlichdimensionale
Räume, wie wir an folgendem Gegenbeispiel illustrieren.
Auf der Menge
,
, führen wir
neben der kanonischen Norm
das Funktional
ein. Da für stetige Funktionen
auch
stetig und
damit integrierbar ist, so ist die Größe
wohldefiniert.
Lemma 3.1.3.3
Das Funktional
stellt eine Norm auf
der Funktionenmenge
dar.
Tatsächlich, für beliebiges
und
folgt
Desweiteren folgt aus der Dreiecksungleichung für den Absolutbetrag
für beliebige
. Wegen
gilt offensichtlich
Ist
, d.h. gibt es ein
mit
und folglich
, so existiert aufgrund der
Stetigkeit von
ein
mit
und damit
Wir betrachten nun die in (3.1.2.1)-(3.1.2.2)
definierten Funktionen
auf dem Intervall
.
Man sieht leicht, daß
während
woraus bei
die Konvergenz
folgt. Damit können
und
nicht äquivalent sein.
Wir betonen, daß die Funktionenmenge
bezüglich
der Norm
nicht vollständig ist.
Über die Struktur der ``Vervollständigung'' dieses Raumes bezüglich
der Integralnorm sprechen wir im Rahmen der Lebesgue-Theorie.
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2003-09-05