1.11.2  Reelle und imaginäre Zahlen.

Wir betrachten nun die Teilmenge

Re := {z |z = (x, 0),x }

der komplexen Zahlen. Man überprüft leicht, dass diese Menge bezüglich der Grundrechenarten abgeschlossen ist, welche dabei wie folgt wirken: (x1, 0) ± (x2, 0) = (x1 ± x2, 0), (x1, 0) (x2, 0) = (x1x2, 0), (x1, 0) : (x2, 0) = (x1 x2, 0).

Die Abbildung j : x(x, 0) ist also eine Bijektion zwischen und Re, welche zudem die Strukturen des Körpers respektiert:

j(z1) j(z2) = j(z1 z2)mit{+,,, :},

und j(0) = (0, 0) sowie j(1) = (1, 0). Die entsprechenden Elemente der Mengen verhalten sich bei Anwendungen der Grundrechenoperationen identisch. Man sagt dann, dass zu Re isomorph ist und schreibt isoRe. Die reellen Zahlen lassen sich also mit Hilfe der Isometrie j als Teilmenge von realisieren. Die manchmal etwas irreführende Schreibweise ist genaugenommen als

isoRe

zu verstehen. Anstelle von (x, 0) schreibt man dabei oft kurz x.

Eine weitere wichtige Teilmenge von sind die imaginären Zahlen

Im := {z |z = (0,y),y }.

Diese Menge ist abgeschlossen bezüglich der Addition, aber nicht bezüglich der Multiplikation, wie folgendes wichtige Beispiel illustriert

(0, 1) (0, 1) = (1, 0). (1.39)

Die imaginäre Zahl (0, 1) bezeichnet man oft durch i, welche auch als imaginäre Einheit bezeichnet wird. In Kurzschreibweise lautet Gleichung (1.39) dann

i2 = 1.

Eine beliebige komplexe Zahl schreibt man auch wie folgt

z = (x,y) = (x, 0) + (0,y) = (x, 0) + (0, 1) (y, 0) = x + i y.

Die komplexe Zahl z = x + iy lässt sich als Punkt (x,y) in einem kartesischen Koordinatensystem verstehen. Man spricht deshalb auch von der komplexen Zahlenebene . Die x-Achse entspricht der Punktmenge Re = {(x, 0)} und wird deshalb als reelle Achse bezeichnet; die y-Achse entspricht der Punktmenge Im = {(0,y)} und wird als imaginäre Achse bezeichnet.