Definition 1.7.3. Es sei , , eine Folge rationaler Zahlen. Dann ist ein Grenzwert der Folge genau dann wenn folgende Aussage wahr ist:
Man schreibt dann
wobei diese Notation zwei Sachverhalte ausdrückt: Erstens konvergiert die Folge in , d.h. es gibt einen rationalen Grenzwert, und zweitens ist dieser gleich .
Example 1.7.4. Wir betrachten die Folge für . Dann gilt , da bei beliebig gegebenem rationalem für
gilt
(Hierbei ist die größte ganze Zahl mit .)
Die Folge konvergiert nicht. Wählt man , so müsste ein Grenzwert gleichzeitig die Ungleichungen als auch erfüllen, was unmöglich ist.
Theorem 1.7.5. Der Grenzwert einer in konvergenten Folge rationaler Zahlen ist eindeutig bestimmt, d.h.
Beweis. Es sei und mit . Aus letzterem folgt
Für diese positive Zahl gibt es wegen der Konvergenz zugehörige natürliche Zahlen und , so da
Für gelten beide Ungleichungen gleichzeitig, und damit nach (1.23) auch
und damit , also . Dies steht im Widerspruch zur Gegenannahme . □
Theorem 1.7.6. Es seine und in konvergente rationale Folgen, sowie
und . Dann gilt
Falls zudem und , so gilt auch
(1.29) |
Beweis. Wir beweisen (1.27). Aus der Konvergenz folgt für beliebiges die Existenz von und mit der Eigenschaft
Also gelten für beide Ungleichungen gleichzeitig, und damit auch nach der Dreiecksungleichung
□
Problem 1.7.7. Beweisen Sie (1.28)! Zeigen Sie dazu zunächst, dass es für jede konvergente Folge eine Konstante gibt mit der Eigenschaft
Problem 1.7.8. Beweisen Sie (1.29)! Zeigen Sie dazu zunächst, dass es für jede konvergente Folge mit und eine Konstante gibt mit der Eigenschaft