4.11.3  Der Beweis von Lemma 4.11.2.

Zerlegt man das Polynom f vom Grad deg(f) = n im Punkt x in eine Taylorreihe, so erhält man

f(x + h) = f(x) + f(x)h + + f(n)(x)hn h! . (4.86)

Tatschlich, da die Ableitung f(n+1) verschwindet, so ist nach (4.44) der Restterm rn(x; h) = 0. Da an = (n!)1f(n)(x)0 für alle x , so gibt es ein k {1,,n} mit der Eigenschaft

f(x) = = f(k1)(x) = 0 f(k)(x)0. (4.87)

Da f(x)0, so kann man die Gleichung (4.86) durch diese Grösse dividieren und erhält wegen (4.87)

f(x + h) f(x) = 1 + ckhk + + c nhnmitc j = f(j)(x) f(x) j!

für j {k,k + 1,,n}. Insbesondere gilt nach Konstruktion ck0. Dann können wir schreiben

f(x + h) f(x) = (1 + ckhk) + c khkR(h),

wobei

R(h) = ck+1 ck h + + cn ckhnk.

Das Polynom R(h) ist stetig und verschwindet im Punkt h = 0. Damit existiert insbesondere ein Wert δ1 > 0, so dass |R(h)| < 1 2 für alle h mit |h| < δ1. Daraus folgt

f(x + h) f(x) |1 + ckhk| + 1 2|ckhk|,|h| < δ 1. (4.88)

Wir wählen nun eine komplexe Zahl h mit

0 < |h| < min{δ1,|ck|1k}und arg h = π arg ck k .

Dann folgt

arg(ckhk) = arg(c k) + k arg(h) = π

und damit

ckhk = |c khk|ei arg(ckhk) = |c khk|eiπ = |c khk|

sowie wegen |ckhk| = |c k||h|k < 1 auch

|1 + ckhk| = |1 |c khk|| = 1 |c khk|.

Setzt man dies in (4.88) ein, so erhält man schliesslich

f(x + h) f(x) 1 |ckhk| + 1 2|ckhk| = 1 1 2|ckhk| < 1

und somit |f(x + h)| < |f(x)|.