Man kann sich nun fragen, ob eine Erhöhung des Grades der approximierenden Polynome zu einer Verbesserung der Konvergenzgeschwindigkeit der Summenformeln führt. Dazu ersetzten wir auf durch das Lagrange-Polynom zweiten Grades mit den Approximationspunkten , sowie . Dieses ist durch die Formel
gegeben. Eine Integration dieser Formel gibt
(4.51) |
Durch Summation über erhält man die Simpsonsche Regel
Wir skizzieren im weiteren die Herleitung folgender Fehlerabschätzung für die Simpsonsche Regel:
Damit konvergiert die Simpsonsche Regel mit der Geschwindigkeit , also wesentlich schneller als die Rechteck- bzw. die Trapezformel.
Beweis. Zunächst merken wir an, dass für
die Identität
gilt. Daraus folgt insbesondere, dass
(4.54) |
Da , so kann man die Konstante so wählen, dass für die Funktion
neben der Gleichung auch und gilt. Eine solche Funktion besitzt für die Darstellung
(4.55) |
für geeignete .
Die Formel (4.55) beweist man analog zu (4.46). Dazu betrachtet man die Funktion
(4.56) |
Dann gilt sowie . Angenommen es sei
(4.57) |
Nach dem Satz von Rolle besitzt mindestens drei Nullstellen zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Punkten aus . Zudem gilt , also besitzt mindestens vier verschiedene Nullstellen. Zwischen diesen besitzt nach dem Satz von Rolle mindestens drei verschiedene Nullstellen, weiterhin mindestens zwei verschiedene Nullstellen und schliesslich hat mindestens eine Nullstelle in . Daraus folgt für geeignetes , was zusammen mit (4.56) und (4.57) auf (4.55) führt.
Setzt man die Darstellung (4.55) auf der rechten Seite in (4.54) ein, so erhält man schliesslich
Berechnet man das Integral in dieser Formel und führt eine Summation über aus, so erhält man (4.53). □