Für eine stetige Funktion gibt es nach dem Satz von Weierstrass immer einen Punkt mit . Letzteres ist äquivalent zur Aussage für alle . Der Satz von Fermat (Satz 3.5.1) formuliert mit eine notwendige Bedingung dafür, dass das Maximum einer in differenzierbaren Funktion in einem inneren Punkt angenommen wird. Wir diskutieren im weiteren hinreichende Bedingungen für die Existenz eines Extremwertes.
Theorem 3.10.4. Die Funktion sei differenzierbar in . Für den Punkt gelte und zudem sei für sowie für . Dann gilt
Beweis. Wir betrachten einen Punkt Nach dem Satz von Lagrange gilt
Nach Voraussetzung sind beide Faktoren auf der rechten Seite dieser Gleichung nichtnegativ und damit für alle Den Fall löst man analog. □
Theorem 3.10.6. Die Funktion sei zweifach differenzierbar in . Für den Punkt gelte und zudem sei für alle . Dann gilt
Beweis. Aus folgt . Ist nun so gilt damit für sowie für . Wir können damit Satz 3.10.4 anwenden, was die geforderte Aussage sofort beweist. □
Definition 3.10.7. Man sagt die Funktion nimmt im Punkt ein lokales Maximum an, genau dann wenn Werte , existieren, so dass
Theorem 3.10.8. Die Funktion sei im Punkt zweifach differenzierbar und es gelte sowie . Dann nimmt im Punkt ein lokales Maximum an.
Beweis. Nach dem Satz von Taylor gilt
mit für . Letztere bedeutet, dass für beliebiges ein existiert, so dass
Wählen wir nun z.B. so, dass für . Dann folgt
was die Aussage beweist. □
Theorem 3.10.9. Die Funktion sei im Punkt -fach differenzierbar und es gelte
Ist gerade, so nimmt in weder ein Minimum noch ein Maximum an. Ist ungerade, so nimmt im Punkt ein lokales Maximum an.
Problem 3.10.10. Satz 3.10.9 folgt aus der Darstellung
Vervollständigen Sie den Beweis!