Im Weiteren seien und metrische Räume, sowie eine Funktion . Desweiteren gelte sowie .
Definition 2.10.1. Man sagt, dass der Grenzwert von für ist und schreibt , genau dann wenn folgende Aussage wahr ist
(2.55) |
Beachten Sie, dass der Punkt selbst bei der Berechnung des Grenzwertes aus der Betrachtung ausgeschlossen wird! Die oben angegebene Definition wird häufig als die --Definition des Grenzwertes von Funktionen bezeichnet.
Problem 2.10.3. Beweisen Sie, dass der Grenzwert von für , sofern er existiert, immer eindeutig bestimmt ist.
Problem 2.10.4. Die Existenz und der Wert des Grenzwertes einer Funktion sind unabhängig vom Verhalten der Funktion ausserhalb der Umgebung für ein beliebig gewähltes .
Problem 2.10.5. Es sei der Grenzwert von für . Dann existiert ein , so dass auf beschränkt ist, d.h. es gibt eine endliche Konstante und ein , so dass für alle .
Im nächsten Satz formulieren wir eine wichtige äquivalente Charakterisierung de Grenzwertbegriffes für Funktionen, welche man manchmal auch als die Folgendefinition bezeichnet:
Theorem 2.10.7. Der Wert ist der Grenzwert von für genau dann wenn für jede Folge mit Gliedern , welche gegen konvergiert, die Folge der Funktionswerte stets gegen konvergiert, d.h.
Beweis. Zum Beweis der Implikation betrachten wir eine Folge von Gliedern , mit . Für diese Folge gibt es zu jedem ein mit der Eigenschaft, dass für alle . Man wähle nun ein beliebiges . Dann existiert nach (2.55) ein , so dass für alle . Da insbesondere für alle , so gilt für alle und damit .
Die Richtung beweisen wir indirekt ausgehend von der Gegenannahme
Wir betrachten nun , . Dann gibt es Elemente mit der Eigenschaft . Die Folge konvergiert offensichtlich gegen für während , d.h. . Dies widerspricht aber der Voraussetzung . □
Wir betonen nochmals, dass in der Folgendefinition nicht nur immer konvergiert falls , sonder dass immer gegen ein und denselben Grenzwert konvergiert, unabhängig von der konkreten Wahl der Argumentenfolge . In diesem Zusammenhang wird die Folgendefinition häufig angewendet, um die Existenz eines Grenzwertes zu widerlegen, wie das nächste Beispiel zeigt: