Die Grundidee der Regula falsi (der Sehnenmethode) besteht darin, die Kurve durch die Sehne durch die Punkte und anzunähern. Diese Gerade ist gegeben durch
und die Gleichung , welche unser eigentliches Problem approximieren soll, besitzt die Lösung
Aus folgt leicht, dass mit und folglich .
Wir unterscheiden nun zwischen den folgenden vier möglichen Fällen: Für alle gilt
Im Fall (a) bzw. (d) liegt die Sehne oberhalb einer monoton wachsenden konvexen bzw. unterhalb einer monoton fallenden konkaven Funktion. Daraus folgt . Im Fall (b) bzw. (c) liegt die Sehne oberhalb einer monoton fallenden konvexen bzw. unterhalb einer monoton wachsenden konkaven Funktion, womit gilt. Desweiteren besitzt in den Fällen (a) und (d) das gleiche Vorzeichen wie und in den Fällen (c) und (d) besitzt das gleiche Vorzeichen wie . Damit kann man für (a) und (d) das Intervall, auf dem die Nullstelle gesucht wird, auf verkürzen, für (b) und (c) sucht man weiter auf . Wendet man dieses Verfahren wiederholt an, so bleiben ja die gegebenen Monotonie- und Konvexitätsbedingungen erhalten, und die rekursiven Formeln
liefern in den Fällen (a) und (d) bzw. (b) und (c) monotone Folgen mit
Als beschränkte monotone Folge besitzt einen Grenzwert . Wegen der strikten Monotonie von gilt dabei bzw. . Geht man in der jeweiligen Iterationsformel zum Grenzwert über, so erhält man
Jede dieser Aussage ist gleichbedeutend mit und folglich . Damit konvergiert die Folge in jedem der Fälle (a)-(d) gegen die gesuchte Nullstelle. Eine Abschätzung für den Fehler dieser Methode erhält man aus der Formel von Lagrange
wobei der Punkt zwischen den Zahlen und liegt. Daraus folgt wegen sofort15