Es seien und metrische Räume.
Theorem 2.13.5. Es sei eine kompakte Teilmenge von und die Funktion sei stetig in . Dann ist das Bild von eine kompakte Teilmenge von .
Beweis. Es sei eine beliebige Folge von Bildpunkten . Dann gibt es eine (nicht notwendigerweise eindeutig bestimmte) Folge von Argumenten aus mit . Da kompakt ist, so existiert eine Teilfolge von , welche gegen ein Element konvergiert. Aus der Stetigkeit von folgt
d.h. die zu wegen zugehörige Teilfolge konvergiert gegen . Damit ist kompakt. □
Der folgende Satz von Weierstrass spielt in der Theorie stetiger Funktionen auf kompakten Mengen eine zentrale Rolle:
Theorem 2.13.6. Es sei ein metrischer Raum und sei eine kompakte Teilmenge von . Die Funktion sei stetig in . Dann ist das Bild beschränkt und es existieren Elemente , so dass
(2.78) |
Mit anderen Worten: Eine auf einer kompakten Menge definierte stetige Funktion nimmt ihren größten und kleinsten Funktionswert an.
Beweis. Nach Satz 2.13.5 ist eine kompakte Teilmenge von . Diese ist nach dem Satz von Bolzano beschränkt. Nach Satz 2.13.4 existieren zudem Werte mit der Eigenschaft
Da die Werte zum Bild von gehren, so gibt es Punkte mit und . Diese erfüllen die Eigenschaft (2.78). □
Die folgende Aussage beschreibt eine typische Anwendung des Satzes von Weierstrass:
Theorem 2.13.7. Die Funktion sei stetig in und nehme nur positive Funktionswerte an. Dann existiert ein , so dass
Man kann in diesem Fall also die Ungleichung (Positivität) zu verschärfen! Die Funktionswerte einer stetigen, positiven Funktion auf einem kompakten Intervall sind vom Wert isoliert.
Beweis. Das abgeschlossene Intervall ist kompakt in . Nach dem Satz von Weierstrass existiert dann ein Punkt mit
Nach Voraussetzung ist positiv und wir wählen . Dann gilt offensichtlich . □