Eine Aussage ist ein sprachliches Gebilde, welche zur Beschreibung und Mitteilung von Sachverhalten dienen [1]. Bei einer mathematischen Aussage setzt man zwei Prinzipien voraus:
Example 1.1.1. “Die Zahl 2 ist kleiner als die Zahl 3” ist eine wahre Aussage. “Die Zahl 5 ist kleiner als die Zahl 3” ist eine falsche Aussage. Der Satz “Diese Aussage ist nicht wahr” ist keine mathematische Aussage.
Die Negation (nicht) einer Aussage ist durch folgende Wahrheitstabelle gegeben
0 | 1 |
1 | 0 |
Für zwei Aussagen , definiert man deren Verknüpfungen Konjunktion , Alternative , Implikation und Äquivalenz wie folgt
0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 |
0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 |
1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 |
1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Bei der sprachlichen Formulierung mathematischer Sachverhalte ist es wichtig, die logische Struktur der jeweiligen Aussage eindeutig widerzuspiegeln. Die oben angegebenen Wahrheitstabellen beschreiben, wie die Phrasen “nicht” (), “und” (), “oder” (), “wenn ... dann” () sowie “genau dann wenn” () verstehen. Die Phrase “entweder oder ” entspricht der Konstruktion .
Man spricht von einer Aussageform , wenn diese durch das Einsetzen einer konkreten Variablen zu einer Aussage wird.
Eine typische mathematische Behauptung hat die Struktur . Hier ist die Voraussetzung und die Behauptung. Wir sagen auch, daß “ eine hinreichende Bedingung für ” ist bzw. daß “ eine notwendige Voraussetzung für ” ist. Ein Beweis ist nun eine Kette von Schlussfolgerungen , wobei jedes Element der Kette eine bereits bewiesene Behauptung bzw. ein Axiom darstellt.