An deutschen Schulen gibt es traditionell den Strebervorwurf.
"Streber" wird als Schimpfwort vorwiegend gegen Schüler/innen mit guten und
sehr guten
Schulnoten eingesetzt.
Nicht alle trifft es, aber allzu viele
(man spricht von etwa der Hälfte).
Auch die Wissenschaft hat sich der Sache inzwischen angenommen,
nachdem das offenbar 100 Jahre lang unerforscht war.
Ein kurzer Bericht einer Studie an der TU Chemnitz steht
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hier. |
Ein Zitat daraus:
"Vor allem Mädchen vermeiden gute Leistungen in der Schule."
Unter Professorinnen für Genderforschung sowie unter Frauenbeauftragten
scheint sich dies allerdings noch nicht herumgesprochen zu haben.
Eine andere Studie beschäftigte sich u.a. mit der
offenbar ernstgemeinten Frage:
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"Was kann ich selbst tun, um trotz guter Noten (!)
in meiner Klasse akzeptiert zu werden?"
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In der Presse wurde sogar schon eine
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Angst vor guten Schulnoten thematisiert.
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Früher soll es mal eine Angst vor schlechten Schulnoten gegeben haben.
Weit haben wir's gebracht!
Da kann man der "Bildungsrepublik Deutschland" nur gratulieren.
Dass somit der Strebervorwurf eine enorme Leistungsbremse im gesamten
Bildungssystem ist, dürfte auf der Hand liegen.
Seltsamerweise hat sich bei einigen Gesamtschul-Befürwortern eine
Meinung durchgesetzt, die diesen Strebervorwurf einfach ignoriert.
So heißt es
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hier:
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"Die Idee der Gesamtschule ist eine, in der leistungsstärkere Kinder
als Vorbild für die anderen fungieren.
So profitieren erwiesenermaßen alle Lernenden mehr als im
Vergleich zu einem selektiven Schulsystem."
Bekanntlich sind ja alle Schulformen
heutzutage sehr heterogen besetzt. Also müsste das mit dem Vorbild
auch für das Gymnasium gelten. Aber der Strebervorwurf
passt überhaupt nicht dazu: leistungsstärkere Kinder sind
in Gefahr, gemobbt zu werden.