kompetenzorientiert prüfen
Dies bedeutet im Klartext, dass die akademischen Prüfungen der
Berufs- und Beschäftigungsfähigkeit untergeordnet werden,
| |
hier steht es. |
Die Beschäftigungsfähigkeit ('employability') ihrerseits wird
von
| | Wikipedia |
als die
"Übereinstimmung zwischen den Anforderungen der Arbeitswelt einerseits
und den persönlichen, fachlichen, sozialen und methodischen
Kompetenzen ... andererseits" definiert.
"Bildung" ist nicht mehr das Ziel von Schule und Hochschule, und der
gebildete
Mensch (im Sinne von Allgemeinbildung) ist nicht mehr gefragt.
Das Universitäts-Studium wird somit explizit denjenigen Kompetenzen
untergeordnet, die primär im Interesse von Arbeitgebern liegen
und die folglich von Personalchefs geschätzt werden.
Beim Bildungsserver steht zwar noch "Bildung" drauf, aber drinnen ist die
"Employability", siehe z.B.
| | hier. |
In der Sprache der
| | Arbeitgeberverbände |
liest sich das so:
"Beschäftigungsfähigkeit ist zentrales Ziel des Hochschulstudiums.
Aufgabe der Hochschulen ist es, ihre Studienangebote kompetenzorientiert
und arbeitsmarktrelevant zu gestalten und ihre Absolventen
dadurch optimal auf das Berufsleben vorzubereiten." ...
"Arbeitsmarktrelevanz und Beschäftigungsfähigkeit haben sich,
auch auf Drängen der Arbeitgeber, zu einem Leitbild der europäischen
Hochschulpolitik entwickelt. Im Bologna-Prozess wird die
Beschäftigungsfähigkeit neben der Steigerung der Mobilität
als wichtiges Ziel angeführt."
Ein gemeinsames Memorandum von BDA, BDI und HRK ergänzt diese Sichtweise.
Quelle:
http://www.arbeitgeber.de/www\arbeitgeber.nsf/id/DE_Beschaeftigungsfaehigkeit
Auch SPD-Parlamentarier und Gewerkschaftssekretäre unterstützen
grundsätzlich
dieses Ziel der Beschäftigungsfähigkeit in der Schul- und
Hochschulbildung, siehe z.B.
| | hier. |
Darin heißt es: "Wir brauchen wieder eine wirksame
Arbeitsmarktpolitik,
die die Herstellung von passgenauer Beschäftigungsfähigkeit
mit nachhaltiger Qualifizierung und sozialer Stabilisierung
verknüpft. ...
Lehre muss auf Kompetenzentwicklung, Prüfungen auf
Kompetenzfeststellung ausgerichtet sein. ...
Aus Sicht der Wirtschaft kann der Bologna-Prozess nur dann als Erfolg
betrachtet werden, wenn die Beschäftigungsfähigkeit
insbesondere von
Bachelor-Absolventen gesichert ist."
Anmerkung: Die beiden letzten Sätze sind von diesem Link
verschwunden, nachdem das hier formuliert wurde. Zufall?
Die gesamte Kompetenzorientierung in der modernen Didaktik
ist inzwischen höchst umstritten, wie dieser
| | Artikel zeigt. |
Das könnte bedeuten, dass dieser Spuk bald wieder verschwinden wird
wie die Mode vom letzten Jahr. In der Diskussion zu dem letzten Artikel
fallen bereits die Worte "Kompetenzwahn" und "Kompetenz-Nonsens".